Cassys Blog

über Männer, Frauen, Erotik & Feminismus

Oszillation – Oder: Fremdworte in Erotik-Romanen

 

Hallo, meine Lieben!

Oszillation scheint momentan ein äußerst beliebtes Wort in Erotik-Romanen zu sein. Es gibt eine Menge, was oszilliert: Zahnbürsten über makellos weißen Zähne, wilde Blicke über Gesichter, Baumwipfel im silbernen Mondlicht. Da dachte ich: Wenn das so populär ist, springst du auch mal auf den Zug.

Da im Krieg, in der Liebe und in Büchern alles erlaubt ist, habe ich in einem Entwurf meine Protagonisten nachts in eine Turnhalle geschickt. Passt zwar nicht in die Story, aber egal! Michael bricht das Schloss auf (der darf das) und schiebt Charlie hinein.

Turnhallen haben leider das Problem, dass sie nicht sehr gut riechen und ein grässliches Licht verbreiten. Macht nix! Es wird so viel literarischer Blödsinn verzapft (vor allem in Liebes-Romanen), da kann man schon mal frische Luft und einen Lichtspot einbauen.

Die Szene:
Charlie liegt mit ihrem makellosen Alabasterkörper im Evakostüm auf einer dunkelblauen Matte. Die blonden Haare fächerförmig um ihren Kopf drapiert. Ein Bein ausgestreckt, das andere leicht nach innen angewinkelt. Ein Arm umrandet dekorativ ihren Kopf, der andere liegt an der Seite. Augen halb geschlossen, Mund leicht geöffnet. Die Halle ist dunkel, Spot an, Charlies Körper schimmert in weiß-blauem Licht.

Habt ihr? Okay!

Plötzlich – wie aus dem Nichts – oszilliert Michael im Adamskostüm an einem Toprope über der Matte. (Den Teil, in dem er fluchend das Hanfseil hochkletterte, erspar ich den männlichen Lesern besser.) Charlie stößt einen kleinen Schrei aus, legt den Handrücken an die Stirn und ruft: „Nein! Nein! Nein!“. (Weglaufen lassen kann ich sie leider nicht; da kämen ja die schön drapierten Haare durcheinander) Mit einem Knurren lässt Michael sich fallen und stürzt sich auf sie.

Also, ich finde die Idee hervorragend! Der Fairness halber fragte ich die beiden aber nach ihrer Meinung.

Charlie warf einen kurzen Blick zu Michael und brach in schallendes Gelächter aus.
Michael beugte sich zur mir, sah mich mit schmalen Augen an und presste zwischen zusammengebissenen Zähnen „Untersteh dich!“ hervor.

Ähhh … ja! Damit dürfte das wohl vom Tisch sein. :biggrin:

 

Ich wünsche Euch noch eine schöne Zeit.
Eure

 

 

 

Autor: Cassandra Bouffier

Großstadtkatze und Bloggerin aus dem Rhein-Main-Gebiet. Sternzeichen Weibsstück, Aszendent Biest. Schreibt und lästert vorwiegend über Erotik, Männer, Frauen und Partnerschaften. Auch zu finden auf Google+ und Twitter