Cassys Blog

über Männer, Frauen, Erotik & Feminismus

Apple vs. Android

Hallo, meine Lieben,

nachdem mein Handy-Vertrag verlängert wurde, konnte ich mir wieder mal ein neues Gerät aussuchen. Dieses Jahr fiel meine Wahl auf ein Smartphone mit Android-System.

Erstens: Weil ich ein Phablet haben wollte.
Zweitens: Weil ich ein Spielkind bin, das gerne mal was anderes ausprobiert.
Drittens: Um den Datenklau auf eine andere Plattform zu verlagern.

Beide Systeme haben Vor- und Nachteile, die teils Fakt und teils rein subjektiver Natur sind. Jeder hat an sein System andere Ansprüche. Mein Anspruch ist, bis zu einem gewissen Punkt noch Herr über meine eigenen Daten zu sein.

Sicherheit
Hier hat Apple (noch) die Nase vorne. Solange man am System nicht herumpfuscht (Stichwort: Jailbreak), ist man zu 99% auf der sicheren Seite. Bei Android ist dagegen eins gute Virenscanner-App unverzichtbar; vor allem, wenn man Apps aus anderen Quellen als dem Google Playstore herunterlädt. Aber selbst dann kann es zu Infiltrationen kommen, da Google die Apps (gerüchteweise) nicht so strikt kontrolliert wie Apple.

Bei Apple gibt es einen Menüpunkt „Datenschutz“, in dem man einzelnen Apps Zugriff auf den Standort gewähren oder verweigern kann. Ob bei Apple allerdings alle Apps aufgeführt sind, bleibt fraglich. Ich tippe eher nur auf die selbst installierten. Bei Android gibt es nur den Punkt „Apps, die nachfragen, erlauben, Standortinformationen zu verwenden“. Das kann man allerdings nachträglich noch einschränken (mehr dazu im nächsten Punkt).

Welche Rechte haben Apps, und was treiben die so im Hintergrund?
Manchmal ist weniger wissen besser, als zu viel. Bei der Kontrolle der Apps sowie deren Zugriffen könnte man locker ins Paranoia-Koma fallen. :zwinker: Aber es gibt auch Möglichkeiten, dem Datenklau bei Android bis zu einem gewissen Punkt Einhalt zu gebieten.

Apple stellte mal kurzfristig die App Clueful, mit der man kontrollieren konnte, welche Rechte die Dinger eigentlich haben, zur Verfügung. Diese ist – wen wundert’s – ganz schnell wieder aus dem Apple-Store verschwunden. Wer sich dafür interessiert, kann das auf der Clueful-Webseite offline kontrollieren. Allerdings hat man hier nicht viel Spielraum; außer, die risikoreichsten Apps wieder zu deinstallieren. Im Google Playstore gibt es die App noch, welche ich aber nicht benutze.

Bei Android erhält man diese Info vor der Installation. Leider sind die manchmal nicht sehr aussagekräftig. Und ob es gut oder schlecht ist, was die da so treiben, geht daraus auch nicht unbedingt hervor. Eine Kamera-App sollte natürlich auf die Fotos zugreifen können und eine Mail-App aufs Internet. Einige Apps wollen aber Daten haben, die sie überhaupt nichts angehen (z.B. Avira oder CCleaner Kontakt- und Kalender-Zugriff). Hallohooo!

Nun gut! Entweder man lässt die Finger von Smartphones oder man schafft Abhilfe. Und das geht mit Android ziemlich gut. Äußerst hilfreich sind dabei zwei Apps:

Permission Friendly Apps (zeigt die Berechtigungen selbst installierter Apps mit Hinweisen an). Eine ausführliche Liste mit deutschen Erklärungen und dem Hinweis „normal“ oder „risikoreich“ findet Ihr bei IzzyOnDroid.
Permission Manager (schränkt Berechtigungen aller Apps ein)

Besonders letztere ist für jeden Paranoiker unverzichtbar. Sie listet so ziemlich alles auf, was auf dem System installiert ist und auf was zugegriffen wird. Hier mal ein kleines Beispiel:

Berechtigungen

Avira soll meine Kontakte nicht lesen und auch nicht Nachhause telefonieren können; also deaktiviere ich das einfach. Leider hatte ich „Permission Manager“ zu spät entdeckt; aber zumindest kann ich weitere Zugriffe verhindern und auch bei künftigen Apps gleich einen Riegel vorschieben. Der Vorteil: Wenn eine App nicht mehr funktioniert, weil man zu viel Rechte entzogen hat, vergibt man die wieder. Oder löscht sie und sucht eine andere, die weniger neugierig ist.

Handhabung
Apple ist auf der einen Seite übersichtlicher und einfacher (auch wenn es erst mal nicht den Eindruckt erweckt), benötigt für die Synchronisation aber iTunes. Außerdem muss man die entsprechenden PCs, über die das erfolgen soll, anmelden. Android ist wesentlich unübersichtlicher, dafür kann man aber im Vorfeld schon eine Menge abfangen. Ein PC erkennt das System als externes Laufwerk; man kann also z.B. Fotos hin- und herschieben oder kopieren, ohne den Umweg über eine App nehmen zu müssen. Die Synchronisation läuft bei mir allerdings komplett über die App „MyPhoneExplorer“. Damit kann ich auf alles (inklusive SMS) zugreifen und synchronisieren.

Bezahlung der Apps
Hier punktet Apple in Sachen Anonymität mit seinen iTunes-Karten. Bei Android kann man über seinen Provider (kommt für mich nicht in Frage), seit neuestem wohl mit Paypal (hab ich nicht) oder per Kreditkarte zahlen. Normalerweise wäre das für mich ein Totschlag-Argument. Da ich allerdings schon seit geraumer Zeit eine Prepaid-Kreditkarte habe, um im Netz anonym einkaufen zu können, nutze ich die auch zum Kauf der Apps. Ansonsten muss man sich auf kostenlose beschränken.

Update 27.8.2014:
Izzy von IzzyOnDroid hat mich darauf aufmerksam gemacht, dass es im Handel wohl doch Guthaben-Karten gibt. Das werde ich mir bei Gelegenheit mal näher ansehen.

Preise und Auswahl der Smartphones
Darüber müssen wir – denke ich – nicht reden. Bei Android-Geräten hat man halt die Qual der Wahl.

Fazit
Machen wir uns nichts vor: Datenschleudern sind alle Systeme; vor allem, wenn man sie mit den Standardeinstellungen benutzt. Durch den „Permission Manager“ ist mir das Android-System allerdings zehn Mal sympathischer.

 

Ich wünsche Euch noch eine schöne Zeit.
Eure

 

 

Autor: Cassandra Bouffier

Großstadtkatze und Bloggerin aus dem Rhein-Main-Gebiet. Sternzeichen Weibsstück, Aszendent Biest. Schreibt und lästert vorwiegend über Erotik, Männer, Frauen und Partnerschaften. Auch zu finden auf Google+ und Twitter