Cassys Blog

über Männer, Frauen, Erotik & Feminismus

Der kleine große Unterschied

 

Mittlerweile bin ich ja auch schon einige Zeit mit Bloggen beschäftigt und habe währenddessen viele Blogs besucht, dort kommentiert (oder auch nicht), mich gefreut, mich geärgert, einige zu meinen Lieblingsblogs erklärt und andere wieder aus meinem Feedreader rausgeworfen.

Interessant finde ich, dass auch hier die Menschen sehr geschlechtsspezifisch bloggen und kommentieren. Denn selbst wenn ich nicht weiß, wer genau sich hinter einem Blog verbirgt, erkenne ich doch bei den Schreibenden nach den ersten drei Artikeln, ob sich dort Männlein oder Weiblein mitteilt. Ausnahmen bestätigen natürlich auch hier die Regel.

Die Unterschiede sind eindeutig:

Männer verteilen Informationen, beziehen Stellung, machen Standpunkte klar, vertreten ihre Meinung oft mit Nachdruck und scheuen keine (sachliche) Kontroverse. Der Schreibstil ist meist schnörkellos, häufig humorvoll und dadurch recht unterhaltsam. Die Anerkennung ist wichtig, welche –falls vorhanden- durch Besucherzahlen, Statistiken u. ä. hervorgehoben wird. Kommentare lässt man unkommentiert stehen. Man hat ja gesagt, was zu sagen war.

Frauen schreiben mehr aus ihrem Privatleben und den “kleinen” Dingen des Lebens. Sie sind an der Meinung anderer interessiert, “besuchen” sich gegenseitig auf ihren Blogs und tauschen sich aus. Die Gemeinschaft, der Konsens und das Miteinander sind wichtig. Die Artikel enthalten viele Details und fallen dadurch länger aus. Sie antworten auf die Kommentare der Besucher, da ihnen der Dialog wichtig ist.

Männer und Frauen sind verschieden strukturiert und das ist auch gut so! Die Artikel der einen „Spezies“ sind nicht besser und nicht schlechter, als die der anderen. Im Gegenteil! Bei ähnlichen Themen kann der Leser durch unterschiedliche Perspektiven nur gewinnen.

Die geschlechtsspezifischen Merkmale sind natürlich in jedem Menschen anders verteilt. Es gibt sehr gefühlvolle Männer und Frauen, die sehr pragmatisch sind. Die Palette reicht auch hier von dunkelweiß über grau bis hin zu hellschwarz. Aber sie sind immer vorhanden.

Diese Unterschiede trennen uns jedoch nicht, sondern sind die Ergänzung zum “Anderen”. Was spricht dagegen, wenn ich mir von einem Mann “rationalen” Rat hole und er im Gegenzug von meinen “Emotionen” profitiert. So blöd das jetzt klingen mag!

Wenn Eure Partnerin ein “mieses Gefühl” bei einem Projekt hat, sollte das für Euch Männer Anlass genug sein, es nochmals zu überdenken.

Und wenn Euer Partner etwas Logik in das Gefühls-Wirrwarr, in dem Ihr Frauen Euch manchmal befindet, bringen möchte, sollte das Anlass genug sein, durchzuatmen und zuhören.

Dieser „kleine große“ Unterschied ist kein unüberwindliches Hindernis, dass es zu eliminieren gilt, sondern die Chance auf ein besseres Miteinander.

 

Ich wünsche euch noch eine schöne Zeit.
Eure

 

 

P.S.
Was ich schade finde, ist, dass es nur wenige bis gar keine Blogs gibt, auf dem “Er” und “Sie” zu einem Thema jeweils einen Artikel schreiben.

 

Autor: Cassandra Bouffier

Großstadtkatze und Bloggerin aus dem Rhein-Main-Gebiet. Sternzeichen Weibsstück, Aszendent Biest. Schreibt und lästert vorwiegend über Erotik, Männer, Frauen und Partnerschaften. Auch zu finden auf Google+ und Twitter