Cassys Blog

über Männer, Frauen, Erotik & Feminismus

Fluchen ist schlimm. Aber nicht immer!

 

Heute ist mir mal etwas sehr Schönes passiert, auch wenn es ein klein wenig peinlich. Anyway! Als Frau von Welt muss man da durch.

Am Nachmittag hatte ich zwei Stunden Leerlauf und entschloss mich, in einem kleinen Cafe, dass sich in der Nähe befand, etwas essen zu gehen.

Schon beim Reinkommen fiel mir ein sehr eleganter Mann auf, der gerade am essen war. Der einzig noch freie Tisch im Raum war direkt neben ihm. Auf den steuerte ich zu, legte meine Jacke und Schal über einen Stuhl und setzte mich. Dabei bemerkte ich, dass er mich ausgiebig, aber trotzdem dezent von oben bis unten musterte.

Nachdem die Bedienung meine Bestellung aufgenommen hatte, holte ich mein Netbook aus der Tasche und startet es, da ich noch zwei Termine ändern bzw. eintragen wollte. Mein Nachbar war in der Zwischenzeit fertig mit essen, griff zu seinem Weinglas, hob es kurz in meine Richtung und lächelte. Da es ein offenes und sehr sympathisches Lächeln war, erwiderte ich es.

Die Bedienung brachte ziemlich schnell meinen Kaffee und den Teller mit Besteck. Nach ein paar Minuten kam auch schon das Essen sowie eine Flasche Wasser inklusive Glas und es wurde leicht eng auf dem Tisch. Lange Rede, kurzer Sinn: Durch die Hin- und Herschieberei rutschte mein Netbook vom Tisch und ich bekam es gerade noch mit einem gefluchten „Merde!“ zu fassen.

Zum besseren Verständnis: Ich habe mir schon seit geraumer Zeit angewöhnt, bei Kunden oder in der Öffentlichkeit nicht zu heftig zu fluchen bzw. benutze oft französiche Schimpfworte. War bisher auch immer okay. Bis heute!

Mein Tischnachbar grinste, spitzte dann die Lippen, schüttelte leicht den Kopf und sagte:

„Ts, ts,ts … abör Mademoiselle!“

War der Kerl Franzose! Leicht verlegen lächelte ich ihn an und meinte:

„Nun ja, das hört sich schon etwas eleganter als im deutschen an.“

Erwiderte er mit einem breiten Grinsen:

„Nischt in meinön Ohrön.“

Nachdem mir die rote Farbe aus dem Gesicht gewichen war, haben wir uns noch eine Weile sehr nett unterhalten und dann ist jeder wieder seiner Wege gezogen. Wobei er mich mit Handkuss und einem charmanten „Es war mir ein ausserordöntlischös Vergnügön, Mademoiselle!“ verabschiedete. Ach, ich liebe Kavaliere!

Und überlege, ob ich mein Repertoire nicht um die eine oder andere Sprache erweitern soll. Man weiß nie, wann man es braucht.

 

Autor: Cassandra Bouffier

Großstadtkatze und Bloggerin aus dem Rhein-Main-Gebiet. Sternzeichen Weibsstück, Aszendent Biest. Schreibt und lästert vorwiegend über Erotik, Männer, Frauen und Partnerschaften. Auch zu finden auf Google+ und Twitter